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Old Indians never die

Gästebuch

der endlose Holzweg oder das alte Moor:

An einem sonnigen Herbstnachmittag trieb es uns ins alte Moor wiedermal die ganz besondere Ruhe und Stimmung tanken die an solchen alten Orten herrscht.

Sagen ranken um diese Orte und Myhten - alles was in unserer schnelllebigen Zeit vergessen oder einfach beiseite geschoben wird. Dabei sind es doch gerade diese Dinge die das Leben lebenswert machen......

Also in Ruhe und zu Fuß den alten Ortnen mal ihr Geheimnis abzuringen ist nie ne Zeitverschwendung

widererwarten kann man im dunklen schwarzen Wald auf Hochmoore stoßen... diese alten schweren Gebiete an denen man an heißen Sommertagen kaum Luft bekommt und an denen ein ganz besonderes Gefühl in einem hochsteigt... Orte an denen die Zeit scheinbar vorüber ging und denen es egal ist ob du da bist oder nicht... denn lange nachdem selbst deine Nachfahren nicht mehr von dir reden werden wird es immer noch genauso da sein wie an dem Tag als du zum ersten Mal dort warst und du immer wieder dort sein wirst, und wenn Jahre dazwischen liegen, irgendwann zieht es dich wieder hin um die Stimmung die dort in der Luft ist ganz tief in dich aufzusaugen.

Ja das alte Moor kann einen fesseln.

So rief es wohl an diesem schönen Herbstnachmittag ganz fest nach uns und fachte das innere Verlangen wieder an.... dann gibt es kein Halten und du verzichtest auf dein Moped und auf alles andere, nimmst die 30km Fahrt in kauf und auch die 6 km Fußmarsch bis du mitten drin stehst und es genießt wieder mal hier zu sein....

schon zu Beginn unserer Reise begrüßen uns diese alten abgestorbenen Bäume und du zollst ihnen Respekt und überlegst was aus der Geschichte, die du in der Schule gelernt hast, diese alten Bäume miterlebt haben.... ich glaube sie könnten uns viele Dinge erzählen...

 

 

 

 

 

 

 


 

und immer wieder kommt scheinbar aus dem Nichts ein kleiner Bach und trägt sein braunes aber klares Wasser irgendwo hin... die Landschaft gibt dieses Geheimnis noch nicht preis und du tust gut daran den Holzweg nicht zu verlassen... ganz leicht könnte es sonst sein, dass du ein Teil dieser Landschaft wirst und auch du zu den Dingen gehörst um die so manche Geschichte sich rankt...

 

 

 

manchmal fließt er ganz gemächlich dahin und dann wiederum springt er plätschernd zwischenWurzeln über eine Treppe von Steinen die er im Laufe der langen Zeit schon schwarz gefärbt hat... es tut gut die Frische die er mitbringt einzuatmen und die schwere Luft des alten Moores etwas zu verdrängen....

 

 

 

 

 

... dann wenn es im gefällt sammt sich der Bach in kleine Teiche und es bietet sich ein Schauspiel das man so nur dort erleben kann.... es scheint als ob der Bach kein Wasser transportiert sondern direkt aus ner Düsseldorfer Altbierzapfanlage entspringt... in diesen Farben umrahmt vom grün des Mooses zeigt sie die ganze Pracht der Natur in die du eingetaucht bist...

 

 

 

... auf der anderen Wegesseite hat sich ein Volk der Waldameisen eine Burg gebaut und sammelt fleissig die Nadeln der Krüppekkiefer die sich hier wohl fühlt. Ihr emsiges Treiben zeigt dir dass auch an diesen Orten das Leben auf seine Art pulsiert, ohne Technik und Internet und ohne Stress ...

 

 

 

 

... beim Weitergehen öffnet sich dein Blick für die ganze Schönheit und du endeckst, dass das alte Moor nicht nur den Waldameisen in Überleben ermöglicht. Nein auch dir deckt es in diesem Herbstnachmittag reichlich den Tisch die blauen Heidelbeeren leuchten dir entgegen und du versuchst ein paar zu erhaschen ...

 

 

 

 

 

... die roten Moorbeeren leuchten in der Sonne und laden mit ihren süßen Früchten zum Naschen ein ...

 

 

 

 

 

 

 

... während die schwarzen Brombeeren sich mit ihren langen Dornenranken dagegen wehren, dass du ihre köstlichen Früchte genießt...

 

 

 

 

 

 

... zurück auf dem Weg an dessen Rande dich das Moor mit leuchtenden Blumen willkommen heisst und genau weiss, dass du seinem Ruf gefolgt bist und garnicht anders konntest ...

 

 

 

 

 

... vorbei an etwas offeneren Stellen wo die Erika blüht und die Insekten ihren Sammeltrieben nachgehen...

 

 

 

 

 

 

 

... letztendlich wieder zurück in die Moorwälder mit ihren gespentisch anmutenden gefallenen Bäumen die darauf warten dass Pilze und Moose sie zu einem Teil des Moores werden lassen...

... unerwartet lichtet sich der Wald und du erahnst, dass du bald das Geheimnis des Moores vor deinen Augen haben wirst. Die Sonnenstrahlen dringen bis zum Boden vor und unter den Bäumen bildet sich eine dichte Graslandschaft... ganz von Ferne höhrst du das Rufen von wilden Enten und das Quaken der Moorfrösche...

... geschafft...

vor dir liegt ein Traum von einem offenen Moorsee mit seiner ruhige glatten Oberfläche ... Die Herbstsonne spiegelt sich in ihm und du kannst wieder frei atmen weil die schwere des Moores irgendwie vor dem See zurückweicht... auf einem alten Holzstamm sitzend und der Blick frei übers Wasser gerichtet vergisst du die Zeit und die Menschen um dich herum, möchtest nicht mehr weg von hier....

... muss wieder weg...

irgendwann sagt dir etwas in dir dass du dich aufmachen musst und das erlebte und die Stimmung dieses alten Moores in deinem Leben und Alltag einbringen musst.

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Also stehst du wortlos auf und gehst wieder über diesen endlosen Holzweg, blickst dich noch einige male um und weist genau, dass du immer wieder hier sitzen wirst um das alte Moor zu genießen....

...bis zum nächsten mal im Moor...

 

Nachtrag 2015:
so kommen wir nicht mehr hier her zurück... Sabine ist ihrem Krebsleiden erlegen und ob ich jemals wieder die alten Bäume sehen werde ist fraglich... aber die Wege unseres Herren sind ja bekanntlich unergründlich und wir wissen es einfach nicht.

... und das ist auch gut so