LM_transparent

Old Indians never die

Gästebuch

Eine etwas andere Tour im Schwarzwald

Was macht wohl ein Freebiker wenn er net Mopedfahren darf und nach einem Nieselregen die Sonne lacht?

Er sucht sich eines der vielen Nebentäler des schönen Nagoldtales und macht sich zu Fuß auf um die Gegend zu erkunden. Nur wenige Kilometer vom Tipi, mitten im Reservat finden sich viele der kleinen Schluchten und Täler die den Norschwarzwald prägen. Meist führt ein kleiner Waldweg zwischen Büschen in eine wunderbare verzauberte Landschaft in der man versucht ist hinter den Felsen nach Hobbits oder Elben zu suchen.

Der Weg ist mal steil, mal flach, mal schön eben und angenehm zu gehen und mal steinig und mit den Wurzeln der Tannen übersäht. Aber ich genieße jeden Schritt in der Stille, die nur das leichte Blubbern des Bächleins stört.

GED_ZIL_bine
GED_ZIL_indy

Nach jeder Wegesbiegung sieht diese Landschaft etwas anders aus. Unser Ziel ist das Tal bis nach oben hin zu durchwandern und nach dem Dunkel der Wälder und der Stille um uns herum wieder in die Sonne zu treten und die Weite da oben zu erleben. Der Weg geht vorbei an alten vermoosten Sandsteinmauern und uralten Bäumen.

Irgendwo entspringt aus einer Felswand eine kleine Quelle und ergießt sich in den Bach. Hier können wir uns etwas erfrischen und unseren Weg fortsetzen.

Der Weg geht mal wieder etwas den Berg auf und wird steiniger bis wir an einer alten Buche vorbeikomme in der wohl bereits während ihrer jungen Tage ein Paar ein Herz hineingeritzt hat. Wir können die Buchstaben nur erahnen. Ob die Beiden immer noch ein Paar sind kann uns die Buche nicht sagen. Vielleicht sind die Beiden auch schon im letzten Jahrhundert gestorben. Nur das Herz ziert immer noch die alte Buche.

Wir machen mich wieder auf den Weg und ich zünde mir eine Zigarette an, eigentlich eine Schande bei der guten Luft und der Frische den der Schwarzwaldbach verstöhmt.

Der Weg führt uns auf Felsplatten um einen dicken Findling herum, sind gespannt was auf uns nach der Biegung wartet. Tapfer umrunden wir den Felsbrocken und finden eine wunderschöne Landschaft vor uns.

Ein kleiner Wasserfall ergießt sich über die Steine und im Wasser tummeln sich einige Larven der Köcherfliege. Ansonsten ist es friedlich. Die dicken Wurzeln der uralten Tannen winden sich wie riesige Würgeschlangen um die Steine und wir sind wie verzaubert von der Schönheit in diesem kleinen Tal

Weiter oben in der Schlucht dürfen wir feststellen, dass jemand der wollte, dass wir den Weg gehen,  uns Steinstufen in die Steigungen zu Treppen gebaut hatte, damit wir leichter vorwärts komme. Wir sind dankbar dafür dass wir es angenehmer haben zu gehen.

Dieser nette Jemand dachte ebenso beim queren des Baches dran uns große Steine ins Wasser zu legen damit wir trockenen Fußes drüber komme. Große Wurzeln der uralten Schwarzwaldtannen bilden natürliche Stufen um auf der anderen Seite wieder etwas an Höhe zu gewinnen. Auch wird der Pfad wieder etwas ebener und es hat weniger Steine und Wurzeln über dem Weg. Aber so ist es ja auch im richtigen Leben, mal ist der Weg ebenmäßig und flach und mal steinig und steil.

Nach etwa 3 Kilometer kommen wir an einer Brücke an und ein zweiter Wanderweg gesellt sich zu dem unsrigen. Wir überlegen welchen Weg wir einschlagen sollen, zudem der andere Weg einfacher zu gehen ist und uns nach 600 Metern sogar einen angenehmen Biergarten zulacht.

Aber wir entschließen uns diesmal nicht den bequemen Weg zum Biergarten zu gehen sondern wollen unser Ziel verfolgen und dieses Tal bis nach oben gehen.

Langsam wird der Weg flacher, das Wasser wird ruhiger und die Sonne scheint schon durch die Wipfel der Bäume. Der Pfad wird mal eng, mal weit aber er führt uns permanent zu unserem gesteckten Ziel.
 

Weiter oben sitzt ein kleines Eichhörnchen auf dem Weg und Libellen fliegen durch die Luft. Wir fühlen uns wohl. Nach einer Biegung stoßen wir auf eine alte gefasste Quelle, die Brunnentröge sind mit Moos überzogen und das Wasser ist klar und frisch. Hier machen wir eine kleine Pause und ich gönne mir nochmals eine Zigarette.

Langsam wird auch der Pfad breiter und die Sonne scheint immer mehr durch die Bäume und wir sind irgendwie froh zu sehen, dass wir bald unser Ziel erreichen werden.
Noch ein paar Schritte und die Sonne scheint uns ins Gesicht stehen am Waldrand und spüren, dass sich hier ein alter Indianer wohlfühlen kann. Wir sind stolz es geschafft zu haben und nicht unser Ziel aus den Augen verloren haben.

Diesen Nachmittag in dem wunderschönen Tal im Nagoldtal werden wir wohl nicht so schnell vergessen, er hat uns viel gelehrt.

Wir hoffen euch nicht allzu sehr gelangweilt zu haben. Das einzige Moped das hier vorkommt hörten wir von der nahen Strasse die den Berg hoch führt, schätze es war eine halbliter Einzylindermaschine.

WEGE

Wege - fordern Bewegung, machen uns Beine, sind ausgetreten oder neu. Sie führen uns zu vertrauten Plätzen oder ins Ungewisse, sie machen Hoffnung, bergen Spannung. Wege verzweigen sich in Auswege, Umwege, Irrwege, gerade oder verschlungene Wege. Am Ziel jedoch solltest Du sagen:

I DID IT MY WAY !

Gruß euer Indianer

p.s. für diejenigen die dieses Tal auch mal erleben möchten, es ist das Monbachtal bei Bad Liebenzell.